von Adi Pitz

Maßstab 1:13, Spw. 4,95m Länge 5,43m, Gewicht 68Kg

Mindestens 2x im Jahr fahre ich auf der Autobahn entlang am Frankfurter Flughafen. Und immer sehe ich eine od. mehrer Boeing 747 starten oder landen. Es ist für mich faszinierend wie majestätisch, langsam und schön der Flieger in den Himmel steigt oder landet. Auch angeregt von Peter Michels 747 wurde mein Wunsch solch einen Jumbo zu bauen gefördert.
Jahrelang hat mich dieser Traum verfolgt, es sollte modellbauerisch mein Höhepunkt werden.
Im September 2008 fuhr ich wieder einmal am Flughafen vorbei, wieder sah ich eine 747 im Landeanflug- so jetzt war die Zeit reif, das Startzeichen gegeben. Da ich ja schon einige Airliner gebaut hatte, war Erfahrung vorhanden. Noch in derselben Nacht begann ich im Internet zu recherchieren. Schlaflose Nächte folgten, da der Flieger erst einmal gedanklich gebaut werden musste. Man sollte schon vorher abschätzen wie was gemacht werden kann, und was da auf einen zukommt, nicht zuletzt auch finanziell.
Erfahrene Leute wie Norbert Rauch und Peter Michel, die ich schon Jahre kannte, wurden befragt, und wertvolle Hilfe erhalten. Ein befreundeter Modellbauer hatte eine Datei von einem digitalisierten Modell im Maßstab 1:144 die er mir gab. Das war eine der wertvollsten Hilfen, die mir viel Zeit sparte und alle Möglichkeiten gab. Hiermit konnte ich Pläne in beliebigem Maßstab erstellen. Ein Vereinskollege zeichnete mir die Rumpfspanten als CAD-Datei, somit konnte ich die Rumpfröhre und Spitze schneiden lassen. Dies erledigte für mich Gottfried Thoma von Balsa-Thoma, herzlichen Dank. Es ging also voran.
Bis auf meinen A330 hatte ich bisher alle Styrokerne mit meinem Freund Hans Steck selbst geschnitten, so jetzt auch die Flügel und Leitwerke der 747. Das Profil hatte mir Norbert Rauch vorgeschlagen, die erforderlichen Schneiderippen hat mir Manfred Köster gefertigt.
Styro bestellte ich beim örtl. Gipser, und Balsaholz hole ich mir eben bei Balsa-Thoma in Fischach bei Augsburg. Er liefert auch Überlängen und Breiten. Bei großen Modellen verwende ich meist 20-25cm breite Balsabretter in Überlängen, man erspart sich viel Schäftarbeit und die Oberflächen haben weniger Stöße die event. geschliffen und gespachtelt werden müssen. Sehr hilfreich war ein Scalemodell in 1:144 von Revell, hier kann man einiges ausmessen und mit dem Bauplan überprüfen.
Begonnen habe ich mit Flügel und Leitwerke. Die angehängten Bilder erklären vielleicht manchmal mehr als Worte. Wer Fragen hat od. Hilfe braucht kann sich gerne auf meiner Homepage informieren oder sich melden.

Flügel:
Als erstes wurde die Geometrie der Flächen und Leitwerke geschnitten. In diesem Fall reichte eine Styrodicke von 10cm. Um die Längen zu erhalten die man braucht, muss man Platten zusammenfügen und später verkleben.
Die Umrisse von Innenflügel und Außenflügel habe ich dann je auf einen großen Karton übertragen. Darauf habe ich dann alle notwendigen Einbauten aufgezeichnet. Dies sind: Steckung Rumpf und Außenflügel, Fahrwerksaufnahme, Servoschächte, Servokabeltunnel, ebenso Kanal für die Turbinen, Verstärkung für die Flügelarretierung am Rumpf, sowie Landeklappen und Querruder. Wenn dann beplankt ist, lassen sich die Positionen wieder übertragen oder nachmessen, wichtig vielleicht auch bei Reparaturen.
Größte Sorgfalt ist bei den Steckungen angebracht, sonst gibt es große Probleme später beim Zusammenbau. Hierzu arbeite ich gerne mit Schablonen. Steckungsrohre habe ich von Petrausch verwendet, 2 Stück je Flügel mit Durchmesser 40mm. Ganz wichtig ist eine vernünftige Krafteinleitung in Rumpf und Fläche. Die Stützrippen müssen mit oberer und unterer Beplankung verklebt sein, siehe Bilder. Für die Turbinenkabel und Spritleitungen habe ich ein Leerrohr eingebaut und gleich ein feste Schnur eingelegt, um später die Leitungen durchziehen zu können, sonst kriegt man die nicht hinein wenn beplankt ist. Falls später mal eine Spritleitung ausgetauscht/erneuert werden muss, so geht’s. Meine Servokabel und für die Beleuchtung sind nicht austauschbar, aber auch nicht verklebt.
Nachdem alles eingebaut wurde was rein muss, wurde die Fläche beplankt. Das habe ich mit 1,5mm starkem und 25x200cm großen Balsaplatten gemacht. Somit hatte ich sehr wenig zu schäften und ergibt eine saubere, glatte Oberfläche.

Es gibt 3 Möglichkeiten zu verkleben:

  1. mit Kork-Kontaktkleber, hält bombenfest und klebt lückenlos, leicht aufzubringen.
  2. mit Estrichkleber, schäumt auf und überbrückt somit Unebenheiten, klebt ebenfalls sehr gut.
  3. mit Epoxidharz, sehr aufwändig, man brauch eine Presse oder Vakuum, das stelle ich mir bei so großen Teilen schwierig vor.


Nach diversen Klebeproben habe ich Flügel u. Leitwerke mit Kontaktkleber gemacht, und bin sehr zufrieden. Jetzt noch Nasenleiste ran und verschleifen, dann sieht’s richtig gut aus.
Nun wurden Landeklappen und Querruder herausgetrennt und mit Hohlkehlen versehen. Hört sich einfach an, ist aber eine Menge Arbeit bei so vielen Teilen. Nachdem alles verschliffen ist, wurde mit Gfk bespannt.
Kopfschmerzen bereitete mir eine spielfreie und stabile Anlenkung der Störklappen. Nach intensiven Überlegungen hatte ich eine Lösung gefunden. Ein stabiler Umlenkhebel aus Alu wurde hergestellt. Alle dafür benötigte Kugelköpfe, Ruderhörner sowie Scharniere wurden von Gabriel bestellt, die machen den besten Eindruck, sind sehr stabil. Wie die Anlenkung funktioniert ist auf den Bildern zu sehen, eigentlich sehr simpel.

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